Mindset: Angst
Angst ist der größte Verbündete und der größte Feind der Zukunft
von Elita Wiegand
Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben. Sie sitzt tief in uns, manchmal so tief, dass sie uns erstarren lässt.
Mit Angst, das erfahren wir in Zeiten der AfD, Trump oder Erdogan, kann man Menschen beeinflussen und kontrollieren. Angst ist auch eine politische Empfindung, die die Rechte gezielt einsetzt, denn Menschen in Angst lassen sich leichter manipulieren. Es ist ein Mittel, um Macht durchzusetzen und Veränderungen in Politik und Wirtschaft zu verhindern.
Wenn Angst überhandnimmt, führt sie zu Engstirnigkeit, zu Fehlschlüssen und im Kollektiv zu zerstörerischen Handlungen. Wir sehen das in gesellschaftlichen Debatten, in politischen Bewegungen oder im persönlichen Leben: Wo Angst regiert, schrumpft die Zukunft.
Schlüssel zur Zukunft
Doch Angst ist auch ein Schlüssel zur Zukunft, denn sie kann uns inspirieren und motivieren. Und: Wir sind die einzige Spezies, die sich Szenarien der Zukunft ausmalen kann. In unserem Gehirn läuft eine Art Zukunftsmaschine, die unablässig Antizipation betreibt: Wir stellen uns mögliche Gefahren vor, erspüren Unsicherheiten, aber auch Chancen.
In der richtigen Dosis kann sie uns wachrütteln, unsere Sinne schärfen und uns zu kreativen Lösungen treiben. Viele große Ideen und Innovationen sind genau dann entstanden, wenn Menschen ihre Ängste nicht verdrängt, sondern als Signal verstanden haben: „Hier steckt ein Risiko, aber auch eine Möglichkeit.“
Die Herausforderung liegt also darin, klug mit der Angst umzugehen. Angst darf uns begleiten, aber nicht steuern. Sie kann uns daran erinnern, achtsam zu bleiben, und uns gleichzeitig ermutigen, neue Wege auszuprobieren.
Wer Zukunft wagen will, braucht Zuversicht, Mut und die Fähigkeit, trotz Angst zu handeln.